Günter
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Europaparlament fordert mit großer Mehrheit die sofortige Freilassung von Yat Michael und Peter Yein |
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Europaparlament
11. Juli 2015
Sudan: Zwei evangelischen Pastoren droht die Todesstrafe
Straßburg/Kelkheim (idea) - Das Europaparlament hat sich für zwei im Sudan inhaftierte evangelische Geistliche eingesetzt. Mit großer Mehrheit forderten die Parlamentarier am 9. Juli in Straßburg die sofortige Freilassung von Yat Michael und Peter Yein Reith. Den beiden Pastoren der südsudanesischen Presbyterianischen Kirche wird eine Störung des öffentlichen Friedens und die Verunglimpfung religiöser Überzeugungen sowie Untergraben der Verfassung, Spionage und Kriegsführung gegen den (nördlichen) Staat Sudan vorgeworfen. Am 2. Juli beschloss ein Gericht in der sudanesischen Hauptstadt Khartum die Eröffnung einer Hauptverhandlung. Bei einer Verurteilung droht die Todesstrafe. Nach Angaben des Hilfswerks Open Doors (Kelkheim bei Frankfurt am Main) gab es bereits einen Vorprozess. Dabei habe ein Richter von den Pastoren unter anderem wissen wollen, wieso es auf ihren Computern eine „Studienanleitung über den Nationalen Geheim- und Sicherheitsdienst des Sudans“ gebe. Beide hätten geantwortet, dass ihnen weder ein solches Programm bekannt sei noch dass sie wüssten, wie es auf ihren Computer gelangt sei.
Eine Initiative des Abgeordneten Arne Gericke
Der Appell des Europaparlaments geht auf eine Initiative des Abgeordneten Arne Gericke (Familienpartei) aus Tessin bei Rostock zurück. Gefordert wird auch, dass die sudanesische Regierung jegliche Gewalt oder Verfolgung der Christen im Land unverzüglich unterbinde. Sie solle dafür Sorge tragen, „dass die beiden Pastoren bis zu ihrer Freilassung nicht gefoltert oder misshandelt werden und dass ihre körperliche und geistige Unversehrtheit uneingeschränkt geachtet wird“. Michael hatte im Dezember Khartum besucht, um medizinische Hilfe für seinen Sohn zu erhalten. Nachdem er bei dieser Gelegenheit in einer presbyterianischen Kirche gepredigt hatte, nahmen ihn Geheimdienstmitarbeiter ohne Begründung fest. Sein Kollege Reith stellte daraufhin Nachforschungen in Khartum an. Als er am 11. Januar einen Brief im Büro für religiöse Angelegenheiten abgab, wurde er verhaftet. Die Behörden verweigern ihnen den Kontakt zu ihren Anwälten und zu Familienangehörigen. Open Doors zufolge können die Anwälte mit den Angeklagten erst unmittelbar vor der Verhandlung 15 Minuten sprechen. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (Frankfurt am Main) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) hatten die beiden Geistlichen im April als „Gefangene des Monats“ benannt und aufgerufen, für sie einzutreten und zu beten.
Anklage auch gegen den Verteidiger
Unterdessen wurde gegen einen der Anwälte ebenfalls Anklage erhoben. Muhaned Mustafa war in einen Streit um den Abriss eines Kirchengebäudes hineingezogen worden. Wie Open Doors berichtet, wurde der Jurist am 1. Juli zur „Khartoum Bahri Evangelical Church“ gerufen. Dort hätten Arbeiter begonnen, Gebäudeteile zu zerstören, die in der behördlichen Anweisung nicht erwähnt seien. Als die Pastoren Hafez und später Muhaned Munir gegen dieses Unrecht protestierten, seien sie verhaftet worden. Später habe man sie auf Kaution wieder freigelassen; sie müssten sich jedoch in einem Strafprozess verantworten.
Die Regierung treibt die Islamisierung voran
97 Prozent der rund 35 Millionen Einwohner des Sudans sind Muslime. Der Anteil von Christen liegt bei 1,5 Prozent. Seit der Unabhängigkeit des eher christlich geprägten Südsudans im Juli 2011 treibt der Sudan die Islamisierung voran. Auf die Abkehr vom Islam steht die Todesstrafe. Im vergangenen Jahr ordneten Behörden die Schließung und den Abriss von Kirchen an. Gegen Staatspräsident Omar Hassan al-Bashir hat der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag (Niederlande) einen Haftbefehl wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlassen.
http://www.idea.de/thema-des-tages/artik...rafe-83362.html |
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Günter

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12.07.2015 10:19 |
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